Kein Österreich-Bewusstsein mehr?
Ja, die Frage ist: dürfen wir Österreicher noch einen Nationalstolz haben, dürfen wir noch ein Bewusstsein haben und es nach außen zeigen, dass wir Österreicher seit Jahrhunderten eine gemeinsame Geschichte und eine gemeinsame Kultur, ein eigenes Zusammensein haben? In unserer Nachtbarschaft haben wir Ländern, wo die Bevölkerung ein ausgesprochenes und deutliches historisches Nationalbewusst hat. Nicht nur Ungarn und Tschechien haben das ganz eindeutig, das hat sogar die Schweiz trotz mehrerer Sprachen, die dort das Nationalbewusstsein nicht beeinträchtigen.
Aber wir Österreicher? Mit der vielen Zuwanderung seit Jahrzehnten? Mit den Vorgaben, die uns Brüssel auferlegt? Dürfen wir Österreicher uns da überhaupt noch zu unserem Österreichertum bekennen, das sich doch durch Jahrhunderte entwickelt hat? Wir haben seit der Nachkriegszeit viel Zuwanderung bekommen. Zunächst war da ja auch noch Integration. Aber mit Menschen aus einem anderen Kulturkreis, mit anderen Weltanschauungen, zu denen ja auch eine Religion gehört, die nicht zum christlichen Abendland gehört, da ist Integration nur beschränkt möglich. Und dann gibt es noch die Mitgliedschaft in der EU, die uns zum Offenhalten der Grenzen zwingt. Da kommen viele Zuwanderer aus fremden Kulturen zu uns, die doch nur zum Teil bereit sind, sich hier anzupassen und zu integrieren. Da gibt es schon starke Parallelkulturen. Aber von der EU wird verlangt, dass wir die Grenzen offenhalten und dem Österreichertum in Österreich keinen Vorrang mehr zubilligen. Verlangt wird, dass wir großzügig nicht nur Zuwanderung, sondern auch Asyl gewähren.
Haben wir da also noch ein Nationalbewusstsein, wie z.B. unsere Nachbarn im Osten und Nordosten und die größeren Mitgliedstaaten in der EU, wie Frankreich und etwa Spanien, besser gesagt: können wir, dürfen wir uns das überhaupt noch erlauben, wird das für uns noch zugelassen? Viele hier wollen das ja sowieso gar nicht, vor allem Politiker aus jenen Parteien, die eine Politik verfolgen, nach der Österreich seine nationalen Eigenheiten verlieren soll, und die wollen, dass wir viel Zuwanderung aus allen Himmelsrichtungen, auch von anderen Kontinenten und fremden Kulturen, aufnehmen sollen. Ja, wenn das unsere offizielle Politik wird, dann haben wir bald unsere nationale Besonderheit, unser Österreichertum verloren. Und wir sind da auf dem besten Weg dazu.
Allerdings gibt es auch Gegenströmungen. Vor allem die ältere Generation in ihrer Mehrheit will sich mit einer solchen Entwicklung nicht abfinden.
Warten wir also ab, wohin der Weg geht! Schauen wir uns also in zehn, zwanzig Jahren an, was sich da in Österreich alles verändert hat.
Peter F. Lang, Wien