Wahres Asyl ist nur auf Zeit

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Jeder ist zu bedauern, der die Heimat verlassen muss, weil er es dort nicht mehr aushalten kann, weil dort sein Leben und das seiner Angehörigen gefährdet ist. Der Verlust der Heimat ist für einen normalen Menschen, einen, der Recht, Ordnung und Geborgenheit schätzt, ein tiefgreifender emotionaler Schmerz. Und der würde sich wünschen, dass in der Heimat bald wieder geordnete, sichere, menschliche Verhältnisse einkehren und dass er zurückkehren kann. Denn Heimatliebe kommt für ihn gleich nach Mutterliebe.

Wenn er jetzt Asyl in einem fremden Land sucht, um dort Sicherheit vor Verfolgung und Schutz (nicht unbedingt Versorgung durch den Aufnahmestaat) zu suchen, so denkt er doch an die Rückkehr und hält sich dafür bereit, sein Leben im Aufnahmestaat sieht er nur für provisorisch und vorübergehend an. Lieber würde er in seinem Heimatstaat leben, wo ihm alles vertraut ist, wo er Geborgenheit gehabt hat und wieder zu finden hofft, wo er bei Aufbau und Entwicklung mitwirken kann und wo er auch leichter mit Tüchtigkeit zu einer gesicherten Existenz kommen kann.

Ja und der Aufnahmestaat, wie soll der reagieren? Ihm, das heißt vor allem seinen verantwortlichen Politikern, sollte bewusst sein, dass den Asylsuchenden der Aufenthalt im fremden Land nur eine Notlösung ist, dass sie am liebsten so bald wie möglich wieder in ihre Heimat zurückkehren wollen, wenn dort wieder gesicherte Verhältnisse einkehren. Und wie kann also der Aufnahmestaat den Asylanten helfen? In erster Linie indem er ihnen Schutz und Sicherheit bietet. Und in zweiter Linie indem er nach seinen Möglichkeiten mitwirkt, dass im Fluchtstaat wieder geordnete, zivilisierte Verhältnisse eintreten! Und je größer die Zahl der Asylsuchenden ist, und je mächtiger der Aufnahmestaat ist, desto energischer sollte der Einsatz für die Wiederherstellung zivilisierte Verhältnisse im Fluchtstaat sein!

Österreich kann natürlich wenig dafür tun, das z.B. in Syrien wieder friedliche Verhältnisse einkehren. Deutschland und Frankreich könnten schon mehr tun. Und die Europäische Union? Will die nicht ein Global Player sein? Warum handelt sie da nicht energisch? Warum tut sie praktisch nichts in dieser Richtung?

Man muss feststellen, dass auch in dieser so wichtigen Angelegenheit die EU unter der derzeitigen Führung nur durch Versagen, Unfähigkeit und Untätigkeit gekennzeichnet ist! Und das, was sie wirklich in vielen Fällen zustande bringt, ist oft das Falsche, was die Dinge nur noch schlimmer macht, anstatt zu den Ursachen der Dinge vorzudringen und wirklich das Richtige zu tun!

Und Österreich und die österreichischen Politiker? Wenn man schon selbst nicht viel wirklich bewirken kann, so sollte man doch wenigstens die Problematik aufzeigen und Aktivität verlangen, dort wo sie notwendig und möglich ist! Schweigen und nur betroffen zu sein, das ist zu wenig. Jedenfalls für einen fähigen Politiker. Und wo sind unsere fähigen Politiker? Einer allein wird es wohl nicht schaffen. Seinen Namen brauche ich nicht zu nennen.

 

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