Wie viel Ehrlichkeit gibt es bei Pensionen? Da werden viele sagen: wenig oder gar keine. Und das gilt sowohl für die bestehenden Pensionen als auch für die Pensionen, die sich die Berufstätigen für die Zukunft erwarten.
Wie sieht es da mit den derzeit bezogenen Pensionen aus? Von Regierungsseite wird uns immer wieder versichert – von der derzeitigen Regierung und von allen früheren Regierungen – dass die Pensionen sicher sind und dass die Regierung bei den Inflationsanpassungen den Wert der Pensionen sicherstellt. Und wie sieht es mit dem Werterhalt der Pensionen tatsächlich aus? Na, jeder Pensionist weiß es da besser. Also, wie steht es da um die Ehrlichkeit? Und was die Sicherheit der Pensionen in der Zukunft anlangt, darüber weiter unten.
Ja, wie sieht es aus mit den Pensionen, die sich die Berufstätigen für die Zukunft erwarten? Da wird uns von Pensionsexperten immer wieder mitgeteilt, dass in der Zukunft das ganze Pensionsmodell auf eine neue Basis gestellt, also umgestellt werden muss. Weil es dann nämlich wegen der wachsenden Überalterung der Bevölkerung zu wenig Einzahler und zu viele Anspruchsberechtigte geben wird. Und dann wird ein sogenanntes Drei-Säulen-Modell vorgeschlagen. Das heißt, dass nur ein Teil der Pension aus der staatlichen Pensionsversicherung kommen soll. Die anderen Teile sollen aus einer Firmenpension bestehen und aus einem angesparten Kapital kommen. Dabei bleibt unberücksichtigt, dass ein solches Modell in der Praxis nur für einen geringen Teil der künftigen Pensionisten attraktiv und überhaupt realistisch ist. Was ist auch dann, wenn der seinerzeitige Arbeitgeber, die private Firma, in Konkurs geht? Die Pensionsvorsorgekasse Pleite macht ? Was ist, wenn die Kapitalzinsen kaum mehr als null Prozent betragen? Nein dieses Drei-Säulen-Modell, das in anderen Ländern – mehr oder weniger erfolgreich – praktiziert wird, das ist nichts für die Österreicher, die wollen das nicht!
Die Österreicher wollen in der überwiegenden Mehrheit – vor allem alle jene, für die das Drei-Säulenmodell nicht in Frage kommt, weil die Firma keine Pensionen zahlt oder weil sie keine finanziellen Reserven haben, um Kapital anzusparen – die wollen eine Pension aus der staatlichen Pensionsversicherung. Ja, und da ergibt sich nun das Problem der Überalterung der Gesellschaft. Wie sollen von den weniger werdenden Beitragszahlern die Pensionen der immer mehr werdenden Pensionsberechtigten bezahlt werden? Ohne Reformen wird das nicht möglich sein. Reformen, die berücksichtigen, dass die Menschen immer älter werden und auch immer länger arbeitswillig und arbeitsfähig bleiben. Ja, wenn man es da z.B. zulässt, dass schon Fünfzigjährige aus dem Arbeitsmarkt durch jüngere Zuzügler verdrängt werden, die oft nur geringe Beiträge einzahlen, dann wird das auf die Dauer nicht funktionieren. Aber die Regierung, die jetzige und die vergangenen Regierungen, beschwichtigen uns und behaupten, es sei alles unter Kontrolle und auch ohne Reformen bleibe alles, wie es ist, und auch die künftigen Pensionen seien sicher. Also, wie viel Ehrlichkeit ist da dabei?
Damit die Pensionen sicher sind, die jetzigen und die künftigen, braucht es Reformen. Also bitte Ehrlichkeit und Aktion!