5% oder 10% Inflation: da ist ein Unterschied!

Veröffentlicht am von 0 Kommentare

10% Inflation wie vergangenes Jahr, das hatten wir schon lange nicht. Und deshalb tun sich viele schwer, damit umzugehen: Und das zeigt sich besonders bei den am Ende des Inflationsjahres fälligen Lohn- und Gehaltsverhandlungen.

Doch was ist zuvor geschehen? Die Preise sind im Laufe des vergangenen Jahres um 10% gestiegen, die Löhne und Gehälter sind aber die 12 Monate lang gleich geblieben. 10% Teuerung ist für viele (bis in den Mittelstand) schwer zu verkraften, wenn das Einkommen nicht angepasst wird. 12 lange Monate. Das ist etwas anderes, als wenn die Preise um 2, 3 oder 4% steigen (wie in anderen Ländern), das könnten die meisten mit etwas Einsparungen gerade noch verkraften. Aber 10%! Und die Lohnanpassung erst am Ende des Jahres!

Und wie geht es da den Unternehmern, den Arbeitgebern? Na, für die war das ein Jahr der sinkenden Arbeitskosten: sie konnten ihre Preise erhöhen, aber ihre Ausgaben für Löhne und Gehälter sind auf dem niedrigen Niveau geblieben. Wie schön für sie! Da hat es hohe Profite und hohe Dividendenauszahlungen gegeben. Aber dann doch: Am Ende des Jahres kommt die bittere Überraschung, denn die Arbeitnehmer verlangen auf einmal 10% mehr Lohn und Gehalt, 10%, nicht 3, 4 oder 5%. 10% Erhöhung sind überall schwer zu verkraften. Aber man musste es ja kommen sehen. Die Aufregung darüber ist daher nicht ganz verständlich! Aber schwierig und problematisch sind 10% wie für die Arbeitnehmer so auch für die Unternehmer!

Aber wieso musste es zu dieser Situation kommen? In Österreich? In anderen vergleichbaren Ländern war ja die Inflation nicht so hoch (vergleiche die Schweiz oder auch z.B. Spanien!). Na, da haben wir uns bei unserer Regierung zu bedanken. Besser: bei unseren Regierungen, nämlich bei der Bundesregierung und bei Länderregierungen. Denn die haben keine preisdämpfenden Maßnahmen ergriffen wie die Regierungen anderer Staaten. Preisdämpfend wären Preisregelungen, Preisdeckel, Steuersenkungen, Markteingriffe (Maßnahmen gegen den gierigen Profitkapitalismus der Großkonzerne) gewesen. Aber nein: man hat sich der hohen Steuereinnahmen erfreut, die ja mit hohen Preisen verbunden sind. Und man hat selbst als Kapitalist – als Eigentümer oder Miteigentümer der Energieunternehmen – dafür gesorgt, dass die Energiekosten und damit die Profite hoch sind. Besonders bei den Stromkosten war das überhaupt gänzlich unverständlich, weil ja der Strom durch Wasserkraftwerke und auch sonst durch Wind und Sonne billig produziert und teuer verkauft wurde. Man hätte, wenn man an die Verbraucher gedacht hätte, die Inflation ohne weiteres auf 5% begrenzt halten können. Aber nein, man wollte hohe Profiteinnahmen und hat daher die Preise hoch belassen und das kapitalistische Vorgehen der internationalen Märkte bei Strom und Gas mitgetragen.

Ja, und da war halt dann bei uns die Inflation auf 10%. Höher als anderswo.

Und in Zukunft? Mit 10% Lohnplus sind auch keine guten Voraussetzung für die weitere Inflationsentwicklung gegeben. Die sind natürlich damit viel ungünstiger als in Ländern, wo die Inflation und damit die Lohnsteigerungen nur 5% waren. Da haben wir auch noch ein Handicap für die Zukunft! Keine gute Vorgabe für die künftige neue Regierung!

Kategorie: Allgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert