Archiv für den Monat: November 2018

Die Unzufriedenheit der Pensionisten (Leserbrief)

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Pensionisten lesen Zeitungen, hören Radio und sehen fern. Und sie bekommen es auch sonst mit: Sie wissen also welche Lohn- und Gehaltsforderungen von den Gewerkschaften erhoben werden und was jetzt von den Vertretern der Arbeitnehmer in den Lohnverhandlungen erreicht wurde. Sie haben auch mitbekommen, was selbst Experten der Nationalbank und die Regierungsspitze dazu erklärt haben: Nämlich was angemessen wäre, um mit der Preis- und Mietenentwicklung und am allgemeinen Wohlstand mithalten zu können: FÜNF Prozent Lohnzuwachs. Und tatsächlich haben die Metallarbeiter jetzt bei den Gehaltsverhandlung für die Kleinverdiener eine Erhöhung von 4,3% erreicht.

Dagegen die Pensionisten: Sie stellen bei jedem Einkauf, bei jeder Mietzahlung fest: die Inflation, so wie sie sich für sie auswirkt, ist VIER Prozent und nicht ZWEI Prozent Jetzt aber wurden sogar für die Mindestpensionisten nur 2,6% von der Regierung gewährt. Und die meisten übrigen Pensionisten erhalten überhaupt nur zwei Prozent Pensionserhöhung, und manche sogar noch weniger. Und davon kommen für die meisten noch Steuer und Sozialversicherung in Abzug. Und auf diese Art geht es seit Jahren. Da waren andere Regierungen, andere Koalitionen auch nicht besser: die Pensionen haben seit Jahrzehnten Jahr für Jahr einen Wertverlust erlitten. ihre Kaufkraft wird von Jahr zu Jahr weniger, die Pensionen verlieren von Jahr zu Jahr an Wert, und nicht wenige Pensionisten, vor allem Pensionistinnen verarmen. Laut Statistik sind schon ein Zehntel aller Pensionisten, drei Viertel davon Frauen, real von Armut betroffen.

Aber im Interesse eines Strebens nach dem Nulldefizit und aus gesamtbudgetären Überlegungen wird davon von Regierungsseite und auch von Seiten der Medien nicht viel Aufhebens gemacht. Ja, man versucht, das mit Regierungspropaganda überspielen.

Aber das nützt nichts. Die Betroffenen merken es und sie merken auch, dass darüber bewusst möglichst nicht gesprochen und geschrieben wird. Und sie spüren die Situation recht deutlich am eigenen Leib. Und sie sind sich bewusst und weisen drauf hin, dass es keine Geschenke sind, wenn die Regierenden die Pensionen an die Inflation anpassen. Nein, die Pensionisten haben darauf Anspruch, denn sie haben sich – im Gegensatz zu anderen, die von der Regierung großzügig finanziert werden – durch jahrzehntelange Beitragszahlungen den Anspruch darauf erworben.

Und man sollte das nicht unbeachtet lassen, denn die Senioren sind rund ein Viertel der gesamten Bevölkerung: ja, rund 25% der Bevölkerung sind über 60 Jahre alt, und alle sind schon Pensionisten, von Pensionen abhängig oder werden es bald sein. Und sie alle sind als Konsumenten ein wichtiger Faktor im Wirtschaftsleben, auch als Medienkonsumenten. Und sie werden auch als Wähler bei Wahlen ihre Rolle spielen und ihre Interessen vertreten.

Wer die Pensionisten verärgert, wird auch politisch davon die Folgen zu spüren bekommen! Und die letzte Pensionsanpassung hat nicht gerade Begeisterung bei den Pensionisten ausgelöst!

 

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Die Gehaltsverhandlungen mit den Beamten (Leserbrief)

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Na, das ist aber schnell gegangen! Und es hat in voller Harmonie geendet. Wie schön! 2,7% mehr gibt es.

Die Regierung, die zwei Regierungsparteien, sind offensichtlich darauf aus, ein gutes Klima zwischen ihnen und der Beamtenschaft, der Beamtengewerkschaft zu halten. Und die Beamten-Gewerkschaft, schwarz bzw. türkis dominiert, ist offensichtlich auch bestrebt, der türkis-blauen Regierung keine Schwierigkeiten zu bereiten. Wie schön!

Und die Gemeinde Wien ? Die wird mit ihren Bediensteten, der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten auch einen schönen Deal aushandeln. Die rote Gemeinde wird doch ihren Bediensteten und deren rot dominierter Gewerkschaft keinen Grund zur Unzufriedenheit bieten wollen. So viel Harmonie im Staate Österreich! Ist das nicht schön?

Also Harmonie und Interessenspolitik.

Aber wo bleiben die, die keine mächtigen Interessenvertreter haben? Zum Beispiel die Pensionisten, die Mindestpensionistinnen? Aber – so wird man da wohl sagen – die haben doch die Pensionistenorganisationen, und das doch in allen drei Alt-Parteien. Aber Gegenfrage: Was haben die bisher erreicht? Nein, objektiv gesprochen: nicht viel. Denn die Pensionen haben wieder an Wert verloren. So wie schon seit Jahrzehnten, ganz egal, welche Parteien die Regierung gestellt haben. Und die Verarmung unter einem großen Teil der Pensionisten und vor allem der Pensionistinnen schreitet fort. Das kann wohl niemand bestreiten.

Aber wozu gibt es dann die Pensionistenorganisationen? Na, als Geselligkeitsvereine sind sie immer noch gut genug.

Weil´s wahr ist!

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