Die afrikanische Völkerwanderung

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Wir erleben derzeit Migrationsbewegungen, die die historische Völkerwanderung in jeder Hinsicht in den Schatten stellen. Der Orient ist aufgebrochen, um in Europa Wohlstand und Sicherheit zu finden. Die Masse der Wandernden bringt natürlich auch ihre Kultur mit, die der unseren in vieler Beziehung fremd ist. Jetzt ist aber auch der afrikanische Kontinent in Bewegung geraten. Was in der Vergangenheit nur Wanderungen von kleinen Gruppen innerhalb des riesigen Kontinents waren, sind plötzlich ganze Heerscharen geworden, denen im technischen Zeitalter auch Wüsten und Meere keine Hindernisse mehr darstellen. Europa ist also nun auch mit einem Migrationsandrang aus Afrika konfrontiert. Wie reagieren? Wir sollten uns die Situation in Afrika bewusst machen:

Afrika ist riesig. Seine Bevölkerung ist doppelt so zahlreich wie die Europas. Und jedes Jahr kommen 30 Millionen dazu. An sich aber ist Afrika reich. Nicht nur an menschlichen Ressourcen, auch an natürlichen Ressourcen, Reichtümern des Bodens und der Erde. Die Landwirtschaft könnte ohne weiters die Bevölkerung ernähren, Bodenschätze könnten Wohlstand bringen. Allerdings bewirken das ungeheure Bevölkerungswachstum, Rückständigkeit in vielen Bereichen und unvorteilhafte wirtschaftliche und politische Verhältnisse, dass weite Bevölkerungsschichten in Armut leben müssen. Aber der Kontinent könnte reich sein, wenn man nur das Bevölkerungswachstum eindämmen würde und für mehr Bildung und Arbeitsdisziplin sorgen könnte.

Wenn Hilfe, die von außen geleistet wird, einen möglichst großen Effekt haben soll, dann muss sie dort vor Ort, und nicht hier erbracht werden. Afrikaner hier aufzunehmen, selbst in großer Zahl, kann an dem eigentlichen Dilemma Afrikas nichts ändern, das wird einzelnen helfen, aber Afrika selbst wird dann bleiben, wie es ist. Einen Bevölkerungszuwachs von jährlich 30 Millionen kann kein Einwanderungs- und Umsiedlungsprogramm, selbst wenn alle entwickelten Länder der Erde zusammenhelfen, bewältigen.

Hilfe, die ja in jedem Fall ihre Grenzen hat, kann dort, in Afrika, viel mehr bewirken, als wenn sie hier afrikanischen Migranten geleistet wird. Und die Hilfe sollte Hilfe zur Selbsthilfe sein und vor allem Bildung und Aufklärung bringen. Wenn dabei kein Erfolg eintritt, dann wird auch ein „Marshall-Plan für Afrika“ nichts helfen. Denn wenn das Bevölkerungswachstum ungebremst weitergeht, wird jeder wirtschaftliche Fortschritt sofort durch die zusätzlich hinzugekommenen hungrigen Mäuler aufgesaugt werden und im Ganzen verpuffen.

Wir Österreicher aber, die diesen riesigen Problemen gegenüber mit unseren möglichen Leistungen nichts Entscheidendes bewirken können, sollten, wenn wir neben anderen Entwicklungshilfeleistern wenigstens eine Kleinigkeit beitragen wollen, unsere Hilfeleistungen auf Hilfe vor Ort konzentrieren und nicht, wie sie die EU-Mächtigen in ihrer konzeptuellen Hilflosigkeit vorsehen, mit Teilnahme an geförderten Einwanderungsprogrammen unsere Hilfsmittel vergeuden!

 

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