Nicht Budget, Defizit und Staatsverschuldung, so dramatisch auch hier die Situation ist.
Die Wirtschaft muss funktionieren, positive Erträgnisse liefern, sichere Arbeitsplätze bieten, Steuern abführen: dann kann auch der Staatshaushalt saniert werden. Nicht umgekehrt. Mit Gewalt bei Staatsausgaben sparen, das würgt und drückt die Wirtschaft noch zusätzlich und mehr, als es dies die sonstigen, vor allem externen Ursachen sowieso tun.
m Wirtschaftsflügel der ÖVP wird die Lage, in der sich der Staat derzeit befindet, offenbar so beurteilt. Nicht aber so in der SPÖ und bei den Neos. Ausgaben ausweiten einerseits und Totsparen als übergeordnetes Ziel andrerseits würden, wenn in der praktischen Politik verwirklicht, die im Gange befindliche Abwärtsbewegung des Staatsganzen noch verstärken. Ob das unsere Zukunft sein wird, werden die Ergebnisse der Regierungsbildung zeigen.
Nicht ohne Grund wird also von der Wirtschaft die Bildung der schwarz-rot-pinken Koalition abgelehnt und einer schwarz-blauen bzw. blau-schwarzen Regierung der Vorzug eingeräumt, weil man bei den Blauen mehr Verständnis für die wirtschaftliche Lage und die in diesem Bereich bestehenden Probleme erwartet als bei SPÖ und Neos.
Tatsächlich sind da SPÖ und Neos wie Skylla und Charybdis, wo ein Mittelweg zwischen den beiden nicht möglich scheint, weil beide zu großes Beharren auf ihren Positionen zeigen und jeweils aus internen Gründen davon auch nicht abgehen können. Der Kompromiss zwischen den drei künftigen Koalitionären wird daher aller Voraussicht nach sein – wenn diese Koalition überhaupt zustande kommt -, dass man das Problem ganz einfach ausklammert und zur Lösung eben – nichts tut.
Zu welchem Ergebnis das führen wird, das werden wir dem Anschein nach noch erleben.